Bericht des Ersten Vorsitzenden Dr. Johannes Werner bei der Mitgliederversammlung am
22. Oktober 2010 in Hornberg


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,


schon wieder ist ein Jahr vergangen, und schon wieder haben wir uns hier versammelt, um zurückzublicken auf das, was in eben diesem Jahr in unserer Gesellschaft geschehen ist.


 Wie immer haben wir uns, wie es in unserer Satzung an erster Stelle heißt, bemüht, „das Andenken Wilhelm Hausensteins zu wahren und zu mehren“; und dafür, dass wir es tun, sind wir inzwischen weithin bekannt. Es erreichen uns zahlreiche Anfragen von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Institutionen aus aller Welt, die wir nach bestem Wissen und Gewissen beantworten (hier danke ich Kerstin Bitar), und auch unsere Homepage wird im Durchschnitt täglich angewählt (hier geht mein Dank an Michael Pohlig).


 Auch der Wilhelm-Hausenstein-Preis, denn wir alljährlich an drei Schulen vergeben, bringt uns immer wieder ins Gespräch. Ihn erhielten in diesem Jahr Bernhard Zengerle am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium in München, Sophia Fostini am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium in Durmersheim und unser Mitglied Deborah Kusch am Schwarzwald-Gymnasium in Triberg, und zwar anlässlich des Abiturs für besondere Leistungen in literarischer oder künstlerischer Hinsicht. Ich habe in Durmersheim und Triberg die Verleihung selber vornehmen und einige angemessene Worte sagen können. (Deborah Kusch kann zu ihrem ausdrücklichen Bedauern heute nicht bei uns sein.) Übrigens traf es sich, dass beide Wilhelm-Hausenstein-Gymnasien in diesem Jahr ihr 40jähriges Bestehen feierten – jeweils auch mit einer Festschrift, mit der sie auch ihren Namensgeber ehrten. „Wenn sich eine Schule einen Namen gibt, dann muss sie wissen, was sie tut ... denn dann nimmt sie sich sozusagen selber in die Pflicht, verpflichtet sie sich auf das, was mit diesem Namen verbunden ist.“ 


 Unser Hauptgeschäft war, im vergangenen Jahr, freilich wieder die Vorbereitung des Wilhelm-Hausenstein-Symposiums, des nunmehr schon siebten, das unter dem Titel „Emigration & Exil. Schwere Zeiten für die Kunst“ heute Abend noch beginnt; wieder unter einem Titel, der einerseits viel mit Wilhelm Hausenstein zu tun hat und andererseits, hier und heute, mit uns – mehr darüber aber nachher, morgen und übermorgen. Doch lassen Sie mich hier noch ein Wort über das sagen, was ich vorhin ‚Vorbereitung’ genannt habe und was schneller gesagt als getan ist. Immerhin haben wir es hier nicht mit einer einzigen, sondern mit zehn verschiedenen Veranstaltungen und ungezählten Mitwirkenden, auch auswärtigen und ausländischen, zu tun; und Sie können sich vorstellen, dass da, schon viele Monate im Voraus, der Vorstand viele Briefe schreibt, viele Gespräche führt und sich öfters trifft, und zwar ohne dass der Gesellschaft irgendwelche Kosten entstehen. (Hier geht mein Dank an Dieter Jakob, unseren Zweiten Vorsitzenden, und an Thomas Schwertel, unseren Schatzmeister und Statthalter vor Ort.)


 Wie gesagt: nachher geht’s los. Jetzt hoffen wir noch, dass alles klappt, und dass wir, vor allem auch aus Hornberg selber, soviel Zuspruch und Zulauf und Zustimmung erfahren, dass unsere Mühe sich lohnt.


 Und danach? Nach dem Symposium ist immer auch vor dem Symposium, und wir haben uns im Hinblick auf 2012 schon jetzt einige Gedanken gemacht. Aber vorher, 2011, wird die Wilhelm-Hausenstein-Gesellschaft zehn Jahre alt. Wir werden die Gelegenheit nutzen, um nicht uns, sondern den ins Gespräch zu bringen, dessen Andenken wir „wahren und mehren“. Und somit ist aus meinem Rückblick unversehens wieder eine Vorschau geworden, mit der ich für heute schließen möchte – doch nicht ohne Ihnen allen für Ihre Unterstützung zu danken, von der die Wilhelm-Hausenstein-Gesellschaft lebt.

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